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O Gott (1995)
Auszüge aus dem Programmheft
Termine
Handlung
Zum Geleit
DekanatsJugendChor Neu-Ulm
Mitwirkende
Dankeschön
O Gott
Szenisches Pop-Oratorium
des DekanatsJugendChores Neu-Ulm
28. Oktober 1995, 1930 Uhr, Auferstehungskirche Senden
30. Oktober 1995, 1930 Uhr, St. Martin, Illertissen
31. Oktober 1995, 1930 Uhr, St. Franziskus, Wiblingen
1. November 1995, 1930 Uhr, Christi Auferstehung, Memmingen
2. November 1995, 1930 Uhr, Claretiner-Kolleg, Weißenhorn
3. November 1995, 1900 Uhr(!), St. Johann-Baptist, Neu-Ulm
Ort der Handlung: ein Gefangenenlager
Zeitpunkt der Handlung: unbestimmt
Personen der Handlung: wir alle
Handlung
Einweisung ins Lager. Das Grauen des Lageralltags beginnt. Die Menschen gehen unterschiedlich mit ihrem Schicksal um. Konfrontation mit der Gewalt: ein Mensch (Nr. 487) wird "abgeholt und verschwindet":
Nach kurzem Aufbäumen der Zurückbleibenden,
trauert man um den Abgeführten:
Noch während der Trauerfeier beginnen andere, das "Erbe", das Hab und Gut des Verhafteten unter sich aufzuteilen. Es entsteht ein Streit um menschliche Werte. Gibt es im Lager überhaupt Werte? Gibt es einen Gott?
War Glauben zu Jesu Zeiten einfacher? Damals,
Es beginnt ein Spiel im Spiel: Christen spielen die Auferstehung, ein ritueller Tanz symbolisiert den Tod Christi am Kreuz. Wie im Spiel warten auch die Menschen im Lager auf Erlösung und Befreiung, auf einen Erlöser:
Angst haben nicht nur die Apostel im Spiel; alle Insassen des Lagers fürchten sich vor der ungewissen Zukunft. Doch die Hoffnung ist stärker:
Die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit verwischen, Hoffnung keimt auf: Jesus könnte auferstanden sein:
Die Apostel können es noch nicht glauben: "Ich glaube erst, wenn ich Ihn mit eigenen Augen gesehen habe."
Das Spiel wird unterbrochen: "Ihr glaubt doch selber nicht an das, was ihr da spielt!". Teile des Publikums reagieren ungehalten:
Das Spiel geht weiter. Trotzdem bleiben die Grenzen zwischen Spiel und Realität fließend. Die Gute Nachricht läßt sich nicht länger verbergen:
Das Spiel endet.
Die Lagerinsassen gehen einer ungewissen Zukunft entgegen.
PAUSE
Die Handlung geht weiter. Ein junges Mädchen, allein mit ihren Gedanken und ihrer Verliebtheit:
Zwei Menschen begegnen sich in all ihren Leidenschaften. Gott offenbart sich in der Liebe:
Zweifel an der Lage kommen auf.
Der Geliebte will fliehen. Wer kommt mit?
Trotz vordergründiger Begeisterung folgt ihm niemand. Wäre eine gemeinsame Befreiung nicht möglich gewesen? Auf der Flucht wird der junge Mann getötet. Man trauert:
Die Wächter verkündigen das bald bevorstehende Ende. Entsetzen lähmt die Gefangenen; doch nur für kurze Zeit. Nun gibt es ein Ziel, das ungewisse Warten ist vorbei.
Gott, mein Herr, du stehst mir bei, denn Menschen helfen nicht. Mit dir will ich mein Leben baun, du kämpfst und siegst mit mir.
Eine Vision von Licht und Auferstehung zeigt allen Menschen den Weg.
Das Lager wird geräumt. Die Zukunft liegt in Gottes Hand...
Zum Geleit - Gedankensplitter zur Konzeption
O Gott - ein szenisches Oratorium? Was bedeutet das für den Zuschauer? Die relativ starre konzertante Form wird aufgebrochen und durch das dazukommende spielerische Element greifbar und anschaulich gemacht. Die text- und musikgewordene Aussage beginnt zu leben in Ausdruck und Darstellung. Im Stück selbst, in der Szene der Apostel (Spiel im Spiel), wird längst vergangene Geschicht durch Spiel aufbereitet und dadurch greifbar und begreifbar gemacht. Das Spiel im Spiel erzählt die Auferstehung, die später im realen Stück zur Vision werden soll. Was ist Auferstehung? Kurt Marti beschreibt sie wie folgt:
Die Auferstehung bildet auch das Ende für eine Entwicklung, das Leben Jesu. Dieses Ende erscheint allerdings in einem ganz anderem Licht, mit Blick auf Ostern. Für die Jünger und all seine Anhänger kam der Tod Jesu einer Katastrophe gleich. Sie hatten ihrem Meister und seiner Botschaft von der Auferstehung und vom neuem Gottesreich Glauben geschenkt, hatten ihren Beruf und ihre sozialen Bindungen abgebrochen, um ihm nachzufolgen. Nun, da der Meister tot war, gekreuzigt, ermordet, mußten sie dastehen wie Verrückte, die einem Phantom nachgefolgt waren - hinzu kam die ständig gegenwärtige Gefahr, verfolgt zu werden und ebenfalls einen gewaltsamen Tod zu finden. Aber mit der Auferstehung fällt die Kreuzigung, das scheinbare Ende einer "Idee" in ein ganz anderes Licht. Jedes Ende ist die Voraussetzung für einen Neubeginn - was in "O Gott" zum zentralen Thema werden soll. Zentraler Ort der Handlung ist ein Lager, ein Ghetto, wo sich den dort lebenden Menschen das Ende in jedem Moment zeigt. Der Ort an dem sich dieses Lager befindet ist primär unwichtig: es kann sich dabei um Auschwitz, Ex-Jugoslawien, Südamerika, Afrika etc. handeln. Nach Angaben von amnesty international existieren Folter- und Todeslager in ungefähr 34 Ländern, wo Menschen aus religiösen, politischen, rassistischen Beweggründen heraus gefangen sind: Brasilien, Burma, Burundi, Chile, China, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Indonesien (Ost Timor), Irak, Iran, Kamputschea, Kenia, Kolumbien, Libanon, Mexiko, Namibia, Nepal, Pakistan, Paraguay, Peru, Simbabwe, Singapur, Tschad, Türkei, Uganda, Venezuela, Zaire. Der Verdacht, daß auch in deutschen Gefängnissen und Polizeiwachen gefoltert wird und Menschen unbegründet festgehalten werden scheint sich auch zu erhärten. Oft ist der Aufenthaltsort von Gefangenen unbekannt, die Verhaftung wird geleugnet, die Existenz der verhafteten Personen oftmals bestritten. Dieses Lager, dieser Ort des Schreckens, an welchem Gewalt und alles andere als Auferstehung herrscht, bildet den engen Mikrokosmos der Handlung. Die Personen der Handlung erleben diesen Ort auf die unterschiedlichste Weise, doch bedeutet er für sie alle das Ende. Für die Einen ist dieses Ende auch ein Neubeginn, wenn am Ende des Oratoriums die Menschen in eine ungewisse Zukunft gehen. In die Auferstehung? Das Ende bedeutet für die Menschen auch das Ende des Wartens, der Ungewißheit. Ob sie nun zum Schluß in die Vernichtung oder in das Licht der Auferstehung gehen, ist gleichbedeutend. Mit dem Glauben an die Auferstehung kann die außergewöhnliche, pervertierte Lebensform ertragen und überwunden werden und in der Utopie oder Realität von Auferstehung, der Überwindung des irdischen Lebens "enden", das Leben neu begonnen werden.
Der DekanatsJugendChor Neu-Ulm
trifft sich einmal im Jahr, meistens in den Herbstferien, um sich ein größeres Projekt zu erarbeiten. Unser Ziel ist, mit unserer Musik Menschen zu begeistern und unseren Glauben an Gott weiterzusagen. 1993 haben wir die "Begegnungen" und letztes Jahr das Pop-Oratorium "Josef - eine Traumkarriere" und die "Asaf-Psalmen" (alle von Johannes Nitsch) aufgeführt. Zunächst wollten wir unsere "Johannes-Nitsch-Tradition" mit seinem Musical "Drei Tage" weiterführen. Doch nach Ostern wurde immer klarer, daß es bis zum Herbst davon noch keine Noten geben würde. Schweren Herzens trennten wir uns also damals von unserer Idee und beschlossen, ein konzertantes Programm mit den besten Liedern für christliche Jugendchöre aufzuführen.
Unser Regisseur Thorsten fand das nun - verständlicherweise - gar nicht so toll und so verbanden wir die ausgewählten Stücke mit einer szenischen Handlung: O Gott! Ach, ja - warum heißt unser Stück überhaupt "O Gott"? Die Erklärung ist lächerlich einfach: O Gott! war der Ausruf, der uns während des Schreibens der Handlung fast ständig entrutschte. Ohne Absicht begleitete uns "O Gott!" die ganze Zeit über. Daher der Titel. O Gott!
Während unter der Woche immer wieder Proben der Band und Solisten stattfanden, war der zeitliche Aufwand für den Chor begrenzt: Die Chorproben fanden an genau zwei Wochenenden statt, in Weißenhorn und Balderschwang. Am ersten Wochenende stand die Musik im Vordergrund, während beim zweiten bereits szenisch geprobt und die Handlung zusammengesetzt wurde.
Die Mitglieder des DekanatsJugendChors sind großteils Schüler, einige stehen bereits fest im Berufsleben. Nur zwei von uns sind "Profis": Thorsten studiert Musikregie und Wolfgang Tontechnik. Wir sind kein fester Kreis. Wer Lust und Zeit hat, macht mit. Und so freuen wir uns über jeden, der bei uns mitmachen möchte. Vielleicht auch Du?
Mitwirkende
Sopran
Bianca Cutella, Christina Diletto, Sandra Eberhardt, Jutta Golder, Karin Griesinger, Andrea Hesz, Jutta Hiller, Sabine Karolyi, Martina Kohlenberger, Christina Maier, Daniela Maier, Claudia Miller, Natalie Olbrich, Ruth Rasmussen, Anja Rötter, Vanessa Scott, Karin Steiner, Kerstin Walther, Ulrike Walz
Alt
Agnes Bauer, Verena Bauer, Nadja El Hindy, Kerstin Geschwentner, Rita Hesz, Ulrike Mader, Sara Pfeifer, Claudia Theiß, Susanne Tommasini
Tenor
Martin Daiber, Thomas Eppelt, Wolfgang Fetzer, Günter Hiller, Dieter Nechansky, Alexander Pelz
Baß
Christer Ellinger, Uwe Griesinger, Matthias Haringer, Daniel Jochem, Lothar Naujoks, Hans-Peter Nottensteiner
Band
Jochen Eichner (Klavier), Josef Golder (Gitarren), Massimo Wiest (E-Baß), Markus Jehle (Schlagzeug), Ulrich Simon (Synthesizer)
und in besonderen Rollen
- Wächter: Daniel Jochem
- Nr. 487: Dieter Nechansky
- seine Geliebte: Nadja El Hindy
- Apostel: Agnes Bauer, Uwe Griesinger, Wolfgang Fetzer, Matthias Haringer
- Trinker: Dieter Nechansky
- sein Mädchen: Kerstin Geschwentner
- Lagerältester: Alexander Pelz
- Tänzerin am Kreuz: Sabine Karolyi
- Marktfrau: Claudia Theiß
- Maria Magdalena: Martina Kohlenberger
- Ungläubige: Christer Ellinger, Hans-Peter Nottensteiner, Rita Hesz, Kerstin Geschwentner
- Mädchen: Andrea Hesz
- ihre Stimme: Jutta Golder
- ihr Geliebter: Martin Daiber
- weitere Wächter: Kilian Bauer, Franco Diletto
- Hysterische Frau: Christina Diletto
Backstage Kilian Bauer, Franco Diletto, Dennis Einwaldt, Christian Haecker, Ralf Rose, Tobias Steiner
Verfolger Michael Glaser
Licht Jürgen Leibl
Ton Wolfgang Griebel
Regieassistenz Martina Kohlenberger
Regie Thorsten Teubl
Leitung Roland Eppelt
Ein Dankeschön...
- an die gastgebenden Gemeinden der Auferstehungskirche Senden, von St. Martin Illertissen, St. Franziskus Wiblingen, Christi Auferstehung Memmingen, St. Johann-Baptist Neu-Ulm und an das Claretinerkolleg Weißenhorn
- an das DekanatsJugendChor-Team Martin Daiber, Christina Diletto, Jutta Golder, Wolfgang Griebel, Martina Kohlenberger, Jürgen Leibl, Lothar Naujoks, Alexander Pelz und Markus Schreck für die gründliche Vorbereitung und Organisation dieser Konzerttournee
- an die Autoren der Handlung von "O Gott" Jutta Golder, Martina Kohlenberger und Thorsten Teubl
- an die Gestalter unseres Bühnenbildes: Bianca Cutella, Martin Daiber, Christina Diletto und Sandra Eberhardt
- an Jochen Kohlenberger, der unser Plakat gestaltet hat
- an unsere Backstage-Crew für das Auf- und Abbauen, das Ein- und Ausladen und den Transport von Bühne und Technik.
- an die Pfarrei Christus unser Friede Ludwigsfeld, für das Drucken unserer Noten und dieser Programmhefte
- an alle bekannten und unbekannten Helfer für das Aufhängen der Plakate und an die Firmen, die unsere Plakate in ihre Schaufenster genommen haben
- an das Haus der Begegnung im Claretinerkolleg in Weißenhorn und dem Schullandheim St. Franziskus in Balderschwang für Kost, Logis und die freundliche Betreuung zu unseren beiden Probenwochenenden
- an den Malteser Hilfsdienst in Kempten, der uns seinen LKW zur Verfügung gestellt hat und an unsere Chauffeure Wolfgang Griebel und Dieter Nechansky
- an die Pfarrei St. Martin Illertissen für das Ausleihen ihres Verfolgers
- an die Pfarreien Christus unser Friede Ludwigsfeld, St. Johann-Baptist Neu-Ulm und St. Albert Offenhausen für das Ausleihen ihrer Podeste
- an die Firma Kaipf Raumausstattung für das Ausleihen von Schraubzwingen zum Befestigen der Bühnenteile
- an die Verlage Klaus Gerth, Hänssler und Rudolf Slezak für die freundliche Genehmigung zum Druck unserer Notenhefte
- an die Firma Salke Bühnenlicht für die Vermietung der Lichttechnik
- an Wolfgang Griebel für die Vermietung der Tontechnik
- an die Druckerei Beilhardt für das Drucken der Plakate
- an das Bischöfliche Jugendamt und den Kreisjugendring für die finanzielle Unterstützung
- an all die Firmen, die uns durch ihr Inserat finanziell unterstützen: Allianz Generalvertretung Hans Unseld, Argo Naturkleidung, Bäckerei Brenner, Dachser Logistik, Kaipf Raumausstattung, Kalka Wach- und Schließges., Lauber Feuerschutz, Friseur Le Coup, Müller Jeans Mode, Raiffeisenbank Senden und Weltladen Senden
- an alle Spender, die nicht namentlich genannt werden wollen
- an unser Publikum, das uns treu begleitet und uns immer wieder Mut macht
- an alle, die darüberhinaus in irgendeiner Form zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben
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